Rath Heumar in Köln


Rath/Heumar ist rechtsrheinisch gelegen und liegt im Osten. Grenzen sind:

  • Königsforst mit Erholungsgebiet im Osten
  • Bergisch Gladbach mit Rösrath im Osten
  • Eil ist südliche Begrenzung
  • Neubrück liegt nordwestlich
  • Brück im Norden

Historisches

Schon vor der Geburt Christi gab es hier Besiedelung. Durch einen Fauskeilfund konnte dies bestätigt werden. Dieser stammt aus der Steinzeit, was schon bemerkenswert ist. Daneben fand man Grabhügelgräber, die aus Hallstattzeiten stammen. Die beiden Orte gehören seit Mittelaltertagen zum Porzer Amt. Als das Großherzogtum Berg gegründet wurde, kam es zu einer Neuverwaltung. Nach französischem Muster fielen Heumar sowie Rath an die Bürgermeisterei Heumar. Ab 1815 gingen die Orte ans preußische Königreich. 1910 fand die Eingemeindung nach Köln statt. Der Ort Heumar wurde zum Amt Wahn gerechnet. Seit der Gebietsreform 1975 ist Rath / Heumar ein Stadtteil von Köln.

Bergwerke

In der Gegend sind:

  • Grube Copernicus
  • Grube Königsforst
  • Grube Quirin

Wirtschaftliches

Das Viertel nennt zwei Schlösser sein eigen:

  • Haus Röttgen
  • Haus Rath

Die Häuser liegen am Rand des Ortes und es sind schöne, grüne Grasflächen sowie Wälder vorhanden. Eine gewaltige Zeitspanne von 1000 Jahre lang lebten die Einwohner in dieser Gegend vom Ackerbau. Daneben war auch die Viehzucht sowie die Forstwirtschaft im Vordergrund. Die beiden Häuser waren Rittergüter und daneben existierten weitere Gehöfte. Rund um diese Höfer entstanden mehrere Häusergruppen. Es gab im vorletzten Jahrhundert einen Brand, wobei die Burg Rath vollkommen beschädigt wurde. Sie war als Wasserburg bekannt und ein Graben umgab die Burg. An der Lützerather Straße kann man heute noch Grabenreste sehen. In einer Urkunde wurde das Durchhäuser Gehöft schon 1000 n. Christi Geburt erwähnt. Zwölf Höfe gehörten zu diesem Gehöft dazu und mussten Lehen zahlen.

Andere Höfe waren:

  • Felderhof
  • Maarhäuser Hof
  • Marcellenhof

Die Ortsstruktur war gekennzeichnet von einstigen Rheinrinnen in der Niederterrasse. Dies ist auch noch im Namen Fockerweg ersichtlich. In den 1960ern gab es noch hin und wieder Hochwasser. Zu Überschwemmungszeiten kam es zur Flucht der Rather auf einen Berg namens Flohberg. Dies ist ein Hügel, der an der Rösrather Straße liegt.

Verschiedene Gewerbe siedelten sich hier an:

  • Sattler
  • Stellmacher
  • Schmiede
  • Schneider
  • Schuhmacher

Diese kamen als Dienstleister sogar meist ins Haus. Die "Gelochte Bleche" war ab dem Jahr 1912 ein großer Arbeitgeber. Krämer siedelten sich hier eher nicht an, da die Bürger von Rath weitestgehend Selbstversorger waren.

Das Schloss Röttgen

Das Gelände dieses Schlosses ist mehr als zwei km2 groß und fällt sofort auf. Einst wurde das Schloss als Rittergutssitz errichtet. Im Jahre 1866 wurde ein Herrenhaus gebaut. Um das Schloss gibt es eine Mauer von acht Kilometern Länge. Peter Mülhens hat im Jahre 1924 ein Gestüt hier gegründet. Es zählt zu einen der besten Vollblutgestüten in ganz Deutschland. Das Schloss ist ein ganzer Gebäudekomples mit Gestüt.

Verkehr sowie Erholung

1857 wurde eine Straße, Rösrather Straße, verkehrstechnisch erschlossen. Der Westen des Viertels wird vom Heumarer Dreieck dominiert. Die Stadtbahn-Linie 9 ist eine Linie der Kölner Verkehrsbetriebe und besteht seit 1904. Der Endpunkt liegt bei Königsforst und durch die Ausflugskultur kam der Mauspfad dazu. Auch verschiedene Cafes entstanden wegen der Ausflügler, sowie auch Hotels. Im Jahre 1910 kam es zum Bau der Eisenbahn bis Overath und in Heumar wurde ein Bahnhof errichtet. Dieser wurde aber wieder geschlossen, da die Kapazität nicht ausreichend war. Die letzte Fahrt wurde im Jahre 1991 getätigt. Das Viertel wuchs nach der Jahrhundertwende 1900 stark an. Durch die Industrialisierung auf der rechten Rheinseite kam es zum Bau von Siedlungen. Ab 1920 wurde Königsforst gebaut und hier gibt es auch den Imbiss "Schmitzebud". Der Imbissstand besteht seit 1898, eine unglaubliche Zeit. Viele Radsportler treffen sich hier zum netten Plausch und schnellen Imbiss. In den Jahren 2008 und 2009 vereinigten sich diese und so wurde der Imbiss bewahrt davor, abgerissen zu werden.

Im Stadtteil steht der "Alte Turm", welcher eine Kirche ist. Es ist ein Wahrzeichen und eine Kirche aus dem Jahre 1147! Sie ist romanischen Stils und ist auf einer Anhöhe gelegen. In der Lützerathstraße befindet sich eine Kapelle in barockem Stil. Sie stammt aus 1741 und ist das älteste Gemäuer in Rath. Rath als Name selbst ist eine Wortableitung von Rodung. Der Ort ist schon lange als Wallfahrtsort bekannt. Im September gab es ein Patronatsfest, welches Pilger von nah und fern anzog. Es gab auch eine Kirmes, die sehr gut besucht war. Rath sowie Heumar waren einst zwei Orte. Auf diese Weise entstanden auch zwei Pfarren. Von 1833 bis 1834 wurde die St. Cornelius Kirche errichtet. In den Jahren 1880 bis 1881 und 1887 wurde das Gotteshaus umgebaut. Es existiert noch ein Turm romanischen Stils vom alten Cornelius-Gotteshaus. Fritz Schaller war der Planer der Kirche "Zum göttlichen Erlöser", die in Rath steht.

Rittergut im Stadtteil

Das Schloss entstand im frühen Mittelalter und es wurde bis weit ins 13. Jahrhundert immer wieder daran gebaut. Zuerst ein Rittersitz, der wahrscheinlich als Wasserburg angelegt wurde. Johann Kreuwel, ein von, wurde im Jahre 1402 belehnt. Wilhelm, Graf von Berg, unternahm dieses und ein Sohn hieß Adolf von Berg. Dieser zeichnete für mehrere Kriege verantwortlich und Johann Kreuwel stand in seinen Diensten. 1415 fand die Schlacht an der Wahner Heide statt. In einem Bericht steht, dass Kreuwel die Flucht antrat und daher für eine Niederlage von Adolf von Berg verantwortlich ist. Auch soll dieser Kreuwel für den Brand von zwei Mühlen verantwortlich gewesen sein. Der Rittersitz fiel an die Familie von Bourscheidt sowie auch an von Harff. Bertram von Gymnich wurde 1660 der neue Eigentümer. Seine Ehefrau war Maria von Harff und diese war die Erbin des Rittergutes. Der Zustand des Gutes aus dieser Zeit ist unbekannt. Aus Quellen weiß man nur, dass eine Hauskapelle vorhanden war.

Es gab Erbstreitereien, die Jahrzehnte dauerten und sogar in Gewaltexzessen ausarteten. Auch Prozesse wurden innerhalb der Familie deswegen geführt. Franz Dietrich Beißel war der Sohn von Bertram. Dieser war Domherr zu Hildesheim und als Haudegen bekannt. Er schreckte auch vor Waffengewalt gegen seinen Neffen nicht zurück. Im Jahre 1674 ging es mit der finanziellen Lage des Domherren bergab. Sein Haus Röttgen musste er verpfänden und einen Kredit aufnehmen. Er kam jedoch seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nach und der Pächter hatte dessen Gläubiger am Hals. Sein Sekretär namens Johann Jakob Cremerius war der Pächter und die Männer gerieten in Streit. Bertram schoss im Zuge des Streites sogar auf seinen Sekretär. 1706 verstarb der Domherr und der Bruder Wilhelm verkaufte das Rittergut.

Johannes Justus Borchers, ein Maler, war der Käufer. Heinrich Ferdinand von Bernau machte diesem den Besitz allerdings streitig. Er berief sich auf das Verwandtschaftsverhältnis zur Familie. Es entstand neuerdings ein Gerichtsverfahren, das sich über Jahre hinzog. Johann Wilhelm, der Landesherr, entschied zugunsten des von Bernsau. Im Jahre 1709 kam es zur Vertreibung Borchers vom Rittergut. Er reichte eine Schadenersatzklage ein, bekam jedoch kein Recht in der Heimat. So reichte er eine Klage im Reichshofrat Wien ein. Dort wurde entschieden, dass das Rittergut zurückzugeben wäre. Maria Agnes Dorothea war die Tochter von Borchers und sie erbte den Besitz. Ihr Ehemann war Wilhelm von Kaas und die Töchter veräußerten nach dessen Tod den Rittersitz. Der Käufer war Friedrich Rappard, ein Beamter in königlichen Diensten. Die Übergabe ging allerdings nicht reibungslos vonstatten, da der Beamte nicht willig war, die abgemachte Summe zu bezahlen. Kornelius Freiherr Geyr von Schweppenburg kaufe das Gut im Jahre 1790, als Rappard verstarb. Zum Gut kam er im Zuge einer Versteigerung.

Das neuartige Schloß

Agnes Röttgen war die Tochter von Kornelius Geyr. Diese war die Erbin im Jahre 1832, als ihr Vater verstarb. Im Jahre 1830 machte die Tochter einen Besuch im Schloss und war begeistert. Maximilian von Geyr war ihr Ehemann, dem das Schloss aber zu weit entfernt lag. Das Ehepaar wohnte seit 1834 in Kölns Sternengasse und vermieteten das Rittergut. Sie hatten einen Sohn, Franz, war seit 1863 Gemeindemitglied von Heumar. Als seine Mutter 1889 starb, erbte er den Besitz. 1866 ließ diese ein neues Herrenhaus Röttgen erbauen. Dieses existiert bis heute und ist ein Backsteinbau. Der Stil des Haus mutet romantisch an und hat gotische Varianten. Es wurden auch noch andere Haussteinteile verschiedener Formen verwendet.

Hinweis

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