Kalk in Köln


Kalk ist am rechten Rheinufer gelegen und etwa 23638 Menschen leben hier. Über viele Jahrhunderte waren auf diesem Gebiet nur Hofgemeinschaften vorhanden. Auch eine Kapelle für Pilger war hier beheimatet. Als die Industrialisierung hereinbrach, wuchs das Gebiet zur wohlhabenden Stadt an, cira 1850. Die Eingemeindung nach Köln fand 1910 statt und im Zweiten Weltkrieg wurden 90 % der Stadt zerstört. Danach erfolgte ein rascher Wiederaufbau und Kalk wurde für Jahrzehnte ein großer Industriestandort. In den 1970ern fand eine Rezession statt und somit wurden Fabriken geschlossen. Ein Strukturwandel setzte daraufhin in Kalk ein. Hier herrscht eine multikulturelle Gesellschaft, da der Migrantenanteil sehr hoch ist. Die Kriminalitätsrate ist hier sehr groß, wenn man diese mit anderen Stadtteilen vergleicht.

Hier befinden sich Gründerzeit-Bauten und Mietshäuser. Diese stammen aus den 1950ern sowie 1960ern.

Geschichtlich Wissenswertes: Erste Erwähnung

Es gibt eine Schenkungsurkunde, aus der hervorgeht, dass Heribert von Köln der Abtei Deutz Pfründe überreichte. Dies ist auf das Jahr 1003 datiert und ein Hof war Kalk. Auch dieser Hof musste den Zehnten zahlen. Es wird die Kalka Villa angeführt, oder auch Calke. Man nimmt an, dass Kolk eine Ableitung vom Mittelhochdeutschen ist. Andere Forscher sind der Ansicht, dass der Baustoff hiermit gemeint ist.

Kalk

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Hochmittelalter und Frühe Neuzeit

Bevor die Deutzer Abtei eine Überschreibung machte, gab es bereits Gehöfte. Es ist jedoch unklar, ob es sich dabei um nur einen, oder mehrere Gehöfte handelte. Die "Kalker Höff"-Höfe lagen einst auf dem Gebiet der Engelstraße. Historiker sind sich auch uneinig, ob damals Lehen sowie Grundherrschaft von anderweitigen Kircheninstitutionen bestanden. Es gilt aber als sicher, dass das Stift St. Severin Landbesitz hatte. Dies war zumindest im 13. Jahrhundert der Fall. 1298 wurden 50 Morgen an Winricus aus Troisdorf vermietet. Dieser war Chorbischof und die Pacht galt auf Lebenszeit. Die Pacht beinhaltete neun Malter an Roggen jedes Jahr. 1330 bekamen Sophie sowie Heinrich Körngin Land in Erbpacht. Der Hirtzhof wurde dem Stift Severin 1394 gegeben. Das Stift kaufte den Besitz vom Ritter Johann, der verstorben war. Dieser hieß Johann vamme Hirtze und war Besitzer des Hofes. In einer Schriftquelle wird auch der Kapitelshof angeführt. Dieser wurde zu einem Fronhof umgebaut. Beide Höfe hatten großen Grundbesitz und das Stift hatte somit Besitz außerhalb Kalks.

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In einer Urkunde wurde im Jahre 1626 ein Broicher Hof angeführt.

Andere Bezeichnungen für den Kapitelshof waren:

  • Hellingshof
  • Stiftshof
  • Knevelshof

1673 wurde aus dem Broicher Hof der Wolfskehlhof. Im Jahre 1529 bekam der Kapitelshof ein Gericht. Das Gericht hatte die Zuständigkeit für niedere Gerichtsbarkeiten. Dabei hatten sie die Obrigkeit über die Höfe auf der rechten Rheinseite über, welche dem St. Severiner Stift gehörten. Das Gericht wurde drei Mal im Jahr einberufen. Ein Schultheißen hatte den Vorsitz über und zu Gericht wurde an Donnerstagen gesessen. Der Donnerstag nach Dreikönig, "Weißer Sonntag" sowie Johannistag galt als Gerichtstag. Eine Linde war die Gerichtslinde und hier befand sich die Dingbank vom Hofgericht. Die Kapelle von Kalk stand in der Nähe. Das Gericht hatte seine Funktion bis 1803 inne. Unweit der Gehöfte lag das Heiligenhäuschen. 1423 wurde es zum ersten Mal erwähnt. Darauf war eine Pieta zu sehen mit der Muttergottes. Man nimmt an, dass das Heiligenhäuschen für Leprakranke gebaut wurde. Diese verrichteten hier ihre Gebete und in der Nähe lag das Siechenhaus. Durch die Ansteckungsgefahr war ihnen der Zutritt zu Deutz verwehrt. Ihren bescheidenen Lebensunterhalt erbettelten sie sich. Im Dreißigjährigen Krieg hatte auch Kalk massiv zu leiden.

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Pater Rupertus Hollwegh machte Aufzeichnungen darüber. Diese stammen von 1715 und der Pater führte an, dass Truppen den Ort verwüsteten. Die Schweden kamen am 20. Dezember des Jahres 1632. Wolf Heinrich von Baudissin, ein General, führte das Kommando der Schweden. Dieser war ein Kursachse und 1665 kam die Pest ins Land. Diese forderte zahlreiche Opfer und verschonte Kalk jedoch. Die Kalker waren so dankbar, dass eine Kapelle errichtet wurde. Der Generalvikar sowie der Pastor namens Andreas Steprath ergriffen die Initiative. Sie wurden zwischen 1666 und 1667 errichtet. Die Mutter Maria wurde aus Holz geschnitzt. Die Menschen glaubten, dass das Holzbildnis Heilkräfte hätte. Somit kam es, dass sich die Kapelle zur Wallfahrtsstätte entwickelte. Durch den Holländischen Krieg kam es 1672 zur Zerstörung des Siechenhauses. Ein Orkan zerstörte die Kapelle 1703. Im Jahre 1704 machte man sich daran, die Kapelle wieder aufzubauen. Die Orstentwicklung stagnierte zwar, jedoch wurde die Gaststätte "Zum vollen Anschlag" eröffnet.

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Franzosentruppen

Auf der rechtsrheinischen Seite kam es in dieser Zeit auch zu schweren Kämpfen. Franzosen wie auch Österreicher boten auch auf dem Kalker Gebiet ein Schlachtfeld. Die französischen Truppen drängten die Österreicher im Jahre 1795 zurück. Des nachts rückten die Franzosen am 5. September vor. Dabei fielen die Österreicher bis hinter das Bergisch-Land zurück. Der Erzherzog Karl blies daraufhin zum Gegenangriff. Das eroberte Territorium kam somit wieder frei. Mülheim musste die französischen Truppen beherbergen, denn sie belagerten den Ort. Im Zuge der Belagerung wurden auch die Kalker Gehöfte geplündert. Dabei wurden auch die Einwohner tyrannisiert. Nach der Vertreibung der Österreicher kam es immer wieder von nachrückenden Heertruppen zu Übergriffen sowie Plünderungen.

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Die Nachkriegszeit

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, kamen die ersten Heimkehrer, die zuvor aus Kalk geflüchtet waren. Hauptsächlich Frauen sowie Kinder, wie auch Alte, kehrten in den enorm zerstörten Ort Kalk zurück. Hier leisteten dann die als Trümmerfrauen bekannt gewordenen Frauen große Arbeit. Kalk wurde von den oft großen Trümmern sowie Schutt befreit. Es gab schon Männer, die von der Front heimkehrten. Aber die Hauptarbeit leisteten die Frauen. Sogenannte Trümmerbahnen wurden eingerichtet und damit wurde der Schutt abtransportiert. Der Schutt wurde auf der rechten Rheinseite abgelagert, im Grüngürtel. So entstanden Trümmerberge, die sich hoch auftürmten. Auf diese Weise ist in Vingst der Vingster Berg entstanden. Die Wirtschaft florierte wieder, nachdem man den Betrieb in den Industrieanlagen wieder aufnahm. Jedoch hatten die Firmen keine Direktoren, waren also führungslos. Die Eigentümer wurden entweder verhaftet oder waren untergetaucht. Sie galten nach dem Krieg als Wehrwirtschaftsführer. Darum übernahmen Orts- und Betriebsausschüsse einstweilen deren Leitung. Die Basisversorgung von Kalk konnte so aufrecht erhalten werden. Kriegsgefangene kehrten auch wieder vermehrt heim und der Wiederaufbau ging rasanter voran.

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Der Konsum, wie auch die Freizeitaktivitäten des Volkes änderten sich. Das Wirtschaftswunder nahm seinen Anfang und es wurden zahlreiche Gaststätten, Geschäfte und Kinos eröffnet. Zu Beginn der 1960er kamen die ersten Fremden ins Land, Gastarbeiter. Mit der Vollbeschäftigung waren auch nicht genügend Deutsche für Arbeit vorhanden. Kalk wurde zu einem Viertel mit sehr großem Migrantenanteil. Es gab jede Menge Arbeitsplätze sowie billige Mietwohnungen.

Kultur sowie Sehenswürdigkeiten

Theaterleben sowie die Kleinkunst:Das Bürgerhaus Kalk dient der Kleinkunst als kultureller Rahmen. Es befindet sich in einer einstigen Werkshalle. Diese gehörte dem KHD-Unternehmen und der Bau steht heute unter Denkmalschutz. Das Haus befindet sich in der Neuerburgstraße und 1994 wurde es eingerichtet. Die "Bühnen der Stadt Köln" hatten das Haus als Experimentielles Theater ngesehen. Es wurde der Name "Halle Kalk" verlautbart. In den Sommermonaten 2015 drohte das Haus einzustürzen. So kam es zur Schließung des Gebäudes. Danach wurde der Bau in die Rote Liste Kultur aufgenommen. Der Deutsche Kulturrat fasste diesen Beschluss und im Jahre 2015 wurde die Halle mit dem Vermerk "gefährdet" gelistet.

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Das Museum

Die Bauzeit betrug ganze zwei Jahre und einstmals lag hier die Chemiefabrik Kalk. Das Museum ist im Norden davon angesiedelt. Im Jahre 2009 fand die Eröffnung statt und man nannte es "Odysseum". Die Themenbereiche sind:

  • Mensch
  • Technik
  • Natur

Die Themenbereiche befinden sich sowohl innen, als auch außen und es gibt sechs Bereiche. Auf 200 Stationen wird den Besuchern viel geboten. Daneben finden immer wieder Sonderveranstaltungen statt, die zeitlich begrenzt sind.

Eine jährliche Veranstaltung und Schützenfest

Jedes Jahr findet in Kalk ein Straßenfest statt, welches in der Kalker Hauptstraße abgehalten wird. Die Festmeile kann mit drei Bühnen sowie mehreren Verkaufsständen aufwarten. Es wird Kölner Karnevalskunst geboten und lokale Künstler treten auf. Jeden Karnevalsdienstag gibt es einen riesigen Karnevalszug. Dieser führt durch die gängigsten Straßen von Kalk. Daneben findet auch einmal im Jahr das Schützenfest statt. Dieses wird vom Kalker Schützenverein organisiert.

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Die Gemeinde St. Marien beheimatet noch viele Katholiken aus Italien. Es werden hier noch Bräuche aus der alten Heimat gepflegt. Am Karfreitag lassen Laienschauspieler die Kreuzigung Christi aufleben. Es wird dabei Italienisch gesprochen und die Proben dazu dauern sechs Wochen. Dabei kommen viele Zuseher aus der Region. Der Gründonnerstag wird geehrt, indem man Gebildbrote verteilt. Diese werden extra gebacken und sind eine Tradition.

Hinweis

Wir vermieten hier meist nur unsere eigenen Wohnungen. Das bedeutet, wir sind keine Agentur oder ähnliches und deshalb fällt auch ausdrücklich keine Vermittlungsprovision an.

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Kontakt

Michael Weihofen
Telephone: 0163-4509425
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