Merheim in Köln


Merheim ist ein rechtsrheinisch in der Stadt Köln gelegen. Der Stadtteil ist ein Teil des Stadtbezirks von Kalk. Es trägt die Stadtteilnummer 806 und hat flächenmäßig 3,806 km2. Die Einwohnerzahl beträgt ungefähr 11207 und die Eingemeindung fand am 1. April 1914 statt. Seine Postleitzahl lautet 51109 und die Vorwahl ist 0221. Hier verkehren die Buslinien 157 sowie 158 und die Stadtbahnlinie 1.

Lage von Merheim

Die Nordöstliche Grenze wird vom Dellbrücker Viertel gebildet. Brück macht die östliche Grenze zu Merheim aus. Neubrück ist die südliche Grenze und die südwestliche bildet dann Ostheim. Holweide macht die nördliche Grenze zum Viertel aus und im Westen wird mit Höhenberg die Grenze gezogen.

Geschichtliche Fakten

Merheim hat fast den gleichen Ursprung wie Heumar. Die Herleitung kommt von Mar oder Mer. Dies war einst die Bezeichnung von einem Sumpfgebiet. Das Gebiet liegt auf einer Rheinrinne, die aus der Späteiszeit stammt. Aus der Rheinrinne tritt Grundwasser aus, welches eine Niederterrasse durchzieht. Die Mittelterrassen sind dabei höher gelegen. Historiker vermuten, dass der Ort in einer Rodeperiode entstanden ist. Das Wort "Heim" deutet darauf hin. Die ältere Rodung wurde seit dem 6. Jahrhundert durchgeführt. Im Jahre 1003 gab es die erstmalige schriftliche Erwähnung in einer Urkunde. Heribert von Köln, der Erzbischof, tätigte eine Schenkung. Das Peterstift bekam drei Höfe von ihm überreicht. Im Ort Merheim lag einer dieser Gehöfte.

Die Bürgermeisterei Merheim

1808 kam eine Verwaltungsreform zustande, da das Rheinland von den Franzosen besetzt war. So kam es zur Auflösung des Porzer Amtes und die Mairie Merheim entstand, wobei Mairie die französische Bezeichnung für Bürgermeisterei ist. Die Bürgermeisterei lag auf dem Gebiet des Großherzogtums Berg mit dem Arrondissement Mülheim. Im Jahre 1815 wurde der Mülheim am Rhein Kreis gebildet. Zur Mairie gehörten:

1813 gaben die Franzosen auf rechtsrheinischer Seite auf. Im Jahre 1815 wurde die Rheinprovinz ausgebildet und Preußen waren die Herren. 1914 wurden schließlich Teile von Mülheim sowie die Stadt selbst nach Köln eingemeindet. Im Zuge dessen kam es zu großem Wohlstand im Ort. Es existierte der freie Handel mit dem Zollgebiet Preußen. Aus damaliger Zeit gibt es den Spruch: "Merheim und Hand sind die reichsten Gemeinden im Bergischen Land!".

Die Mairie wurde 1914 zur Auflösung gebracht und die Eingemeindung fand statt. Es kam immer wieder zu Verwechslungen mit Merheim auf linksrheinischer Seite. Darum gab es im Jahre 1952 eine Umbenennung in Weidenpesch.

Ortsentwicklung des Viertels

Der Mittelpunkt lag um St. Georgen herum. Um die Kirche entstanden die ersten Häuser und das Bürgermeisteramt befand sich ebenfalls dort. Am Ende der Hauptstraße fand ein riesiger Viehmarkt statt. Ein Marktgasthaus wurde 1665 gebaut, welches einen Fachwerkbaustil besitzt. Das Gasthaus existiert immer noch und gilt als die älteste Gaststätte von Köln auf rechtsrheinischer Seite. Das "Em ahle Kohberg" wird seit dem Jahr 1937 so genannt. Der Wirt hat diesen Namen wohl PR-technisch so genannt. Die Wirtsleute hießen Bering und tauften ihr Gasthaus nach einer alten Textzeile. Willi Ostermann textete 1930 ein Heimatlied: "Och wat wor dat fröher schön doch en Colonia, wenn d´r Franz mem Nies nohm Ahle Kohberch jing".

Es entstand 1906 eine Bahn, die bis Brück führte. Damit bekam auch der Ort eine Haltestelle. Damit gab es einen Verkehrsanschluss und der Süden von Merheim wurde populär. Im Jahre 1910 wurde die Krausser Maschinenfarbrik gegründet. Auch das Unternehmen Schwarze entstand in dieser Zeit. Ab 1929 wurde ein Park kultiviert und Merheimer Heide genannt. Das Areal war einst ein Exerzierplatz und der Park besitzt 150 ha. Die A 3 wurde in den 1930ern errichtet und damit verkleinerte sich Merheim flächenmäßig. Zur Merheimer Heide kam man weiterhin über Brücken. Der Schlagbaumsweg zog sich von der gleichnamigen Siedlung nördlich der Merheimer Heide entlang. Im Süden der Heide lag die Olpener Straße. Auf Höhe des Bevingsweges lag das Zentrum sowie die Heide. Das Zentrum konnte man über eine Holzbrücke erreichen. Kurios war, dass die Brücke über die Autobahn führte.



Dr. Madaus & Co war eine Arzneimittelfabrik, die nach dem Krieg entstand. Das Gebiet des einstigen Fliegerhorstes von Ostheim beherbergt heute die Klinik Köln-Merheim. Diese ist in ganz Deutschland bekannt, das es eine Schwerstverbranntenstation gibt. In den 1970ern wurde die A 4 gebaut und der Norden wurde dadurch abgeteilt. 1989 zog die Madaus AG vom Standort fort und verschiedene Industriezweige siedelten sich hier an. Mit den "Merheimer Gärten", ein Wohngebiet, wurde eine neue Siedlung gebaut.

Kirche St. Georgen

St. Georgen ist eine Kirche der Katholiken im Ort und war einst dem Gereonsstift zugehörig. Durch Funde mehrerer Grabsteine, nimmt man an, dass das Gotteshaus merowingische Wurzeln hat. Die Kirche hatte eine Verbindung zum Fronhof. Durch dieses entstand ein Gebäude in romanischem Stil. Dieses wurde auch mit einer Erweiterung vergrößert. Im Jahre 1818 kam es zum Einsturz der Kirche. Johann Peter Weyer lieferte Pläne zu einem Neubau. Bis zum Jahr 1821 hatte man die Kirche wieder hergestellt. Im Jahre 1907 fand dann wiederum eine Umgestaltung statt. Heinrich Renard übernahm die Neugestaltung der Kirche. Der Kirchtrum war spitz und lag ungünstig ein einer Einflugschneise. Der Fliegerhorst von Ostheim überflog das Gebiet und der Turm wurde gekürzt. Das Zweite Vatikanisiche Konzil veranlasste in den 1970ern eine Umgestaltung vom Innenraum. Eine große Sanierung erfuhr die Kirche zwischen dem Jahr 1996 sowie 1997. Es kam zur Freilegung von Marmorsäulen, die man in den 70ern einbetoniert hatte. 1997 wurde die Christmette aus der Kirche wurde von der ARD im ganzen Land übertragen.

Sehenswertes

Hier gibt es zu sehen...

  • den Frohnhof auf dem Von-Eltz-Platz 1
  • die katholische Kirche St. Gereon, die am Von-Eltz-Platz 6 liegt
  • das "Em ahle Kohberg" ist der älteste Gasthof in Köln und befindet sich in der Ostmerheimer Straße 455. Dieses Gasthaus sollte der interessierte Besucher gesehen haben.
  • am Kratzweg befindet sich der Kalker Friedhof
  • die Grundschule liegt in der Fußfallstraße und wurde 1959 gebaut; sie ist denkmalgeschützt und 2008 fand ein Anbau statt; es gab einen Fassadenpreis im Jahre 2008.

Vereine hier sind...

  • die Schützengesellschaft "Köln-Merheim von 1933"
  • der Fußballverein "TSV 07 Merheim e.V."
  • die Karnevalsgesellschaft "Merheimer-Musketiere von 2002 e.V."
  • die Karnevalsgesellschaft "Merheimer Funken Anno 1984 e.V."
  • der Bürgerverein Bürgerverein "Köln-Merheim e.V."
  • der Karnevalsverein "De raderdollen Merheimer von 2001"
  • der Kleingärtnerverein "Vor St. Gereon e.V."
  • die FMK Fördergemeinschaft "Merheimer Karnevalszug von 1979 „für uns Pänz“

Heraldik

Die Blasonierung des Wappens ist rot-silbern mit einem geschachteten Schild. Ein blauer Turnierkragen ist oben angeschoben zu erkennen. Eine Vierung in Blau überdeckt alles und von links kommt ein Sackärmel heraus. Ein Arm in goldener Farbe ist auch zu sehen. Der Arm hat einen Ring in Gold in der Hand. Ritter Johann von Löwenburg benutzte das Wappen sowie die Legende, das Sigillum. Ionnis de Meyrhem Milit lautet die Legende. Im Jahre 1353 wurde es vom Ritter Johann von Merheim benutzt. Das Wappen, welches einen geschachteten Schild in Rot-Silber zeigt, wurde von den Herren von Sponheim geführt. Die Edelherren nannten sich Löwenberg, welcher ihr Sitz war. Der Turnierkragen war ein Beizeichen im Wappen der jünger Linie der Edelfamilie. Es gab eine Minderung des Wappens, denn die Vierung und der Arm sind eine Ergänzung. Heraldiker wird die Wappenkunde der Stadtteile von Köln interessieren.

Die Bedeutung dessen könnte sein, dass Ritter Johann kein legitimer Nachkomme war. Es könnte ein unehelicher Nachfahre von den Löwenbergern sein. Ernst von Oidtman ist ein Adelsgenealoge und ein Experte auf dem Gebiet. Solche Wappenminderungen fanden sich jedoch aber auch bei jungen Burgmannen. Wenn diese nur im Dienste für Edelherren standen, aber kein verwandtschaftlicher Bezug vorhanden war. Auszuschließen ist allerdings nicht, dass ein "Bastardsohn" in den Diensten seines Vaters stand. Er könnte ein Burgmann für seine Verwandtschaft auf Vaters Seite gewesen sein. Das Wappen alleine gibt über die weitere Herkunft vom Ritter keine Auskunft. Der Geschichtsverein des Stadtteils gab den Auftrag zur Wappengestaltung. Lothar Müller-Westphal zeichnete für das Design des Wappens verantwortlich.

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